Veranstaltung zur Afrikanischen Schweinepest


Warning: Attempt to read property "post_excerpt" on null in /var/www/web243/html/kv/wp-content/themes/sunflower/inc/template-tags.php on line 156

Online-Veranstaltung jetzt als Videoaufzeichnung!

Am Mittwoch, den 21.4.2021 diskutierten rund 50 Teilnehmer*innen beim „Grünen Stammtisch“, einer Online-Veranstaltung des bündnisgrünen Kreisverbands Oder- Spree über Folgen und Maßnahmen zur Afrikanischen Schweinepest.

Durch die Veranstaltung führte Isabell Hiekel, umwelt- und agrarpolitische Sprecherin der Bündnisgrünen im Brandenburger Landtag. Als Referenten sprachen Jakob Weißinger (MSGIV) und die Amtstierärztin des Landkreises Oder-Spree Dr. Petra Senger. Zu der offenen Veranstaltung hatten sich zahlreiche Teilnehmer angemeldet, u.a. aus dem Bereich Tourismus, aus Jagdverbänden, aus der Landwirtschaft und interessierte Bürger aus den Regionen Oder-Spree, Märkisch Oderland und Frankfurt (Oder).

Seit 2007 grassiert die ASP, die ausschließlich Schweine befällt und in der Regel zum qualvollen Tod aller befallenen Tiere führt, in Osteuropa. Seit 2019 treffen deutsche Behörden Maßnahmen zur Eindämmung. An der Ostgrenze des Landes wurde entlang der Oder ein Zaun fast fertiggestellt. Um die Kerngebiete mit ASP-Fällen wurden mehrere Reihen Zäune gezogen, um die Ausbreitung durch Wildschweine zu verhindern. Insgesamt handelt es sich um ein Gebiet von rund 2400 km².

Jakob Weißinger stellte die Einbettung der Maßnahmen in die EU-Gesetzgebung dar. Frau Dr. Senger ging sehr ausführlich auf die immensen Anstrengungen ein, die in den Landkreisen zur Eindämmung und letztlich zum Schutz des Schwarzwildes unternommen werden. Bis zu 2000 Mitarbeiter sind im Einsatz, Fallwild aufzuspüren, Zäune zu stellen und auch Gitterroste beispielsweise an der Coschener Brücke zu installieren, um eine Ausbreitung der Seuche zu unterbinden. Insbesondere ein Eintrag in das Spreetal soll unter allen Umständen verhindert werden.

In der anschließenden Diskussion wurden Fragen zu Möglichkeiten von Impfungen, Durchlässigkeit der Zäune für andere Wildtiere und Möglichkeiten der Öffnung von Zonen für den Tourismus gestellt.

Zu den Zäunen führte Frau Dr. Senger aus, dass die Durchlässigkeit für Schalenwild und kleinere Wildtiere dadurch gegeben ist, dass teilweise niedrigere Elemente verbaut werden, über die Rehe springen können und es Durchschlüpfe für Tiere z.B. in Marderhundgröße gibt. Sie betonte, dass nur entschiedenes Handeln, das von vielen als drastisch wahrgenommen wird, die Verbreitung der Seuche aufhalten kann. 

Besucher*innen können die Maßnahmen insbesondere durch Umsicht unterstützen – vorhandene Tore müssen unbedingt immer geschlossen werden. Von Eigeninitiative bei der Fallwildsuche ist abzuraten – diese muss den Mitarbeitern der Amtstierärztin und den Jägern überlassen werden. Zu groß ist die Gefahr des Aufschreckens kranker Wildschweine, die in ihrem Leiden aggressiv sein und damit auch gefährlich werden können. 

Stefan Brandes, Sprecher des grünen Kreisverbands, freut sich: „In den letzten Wochen gingen die Funde von Fallwild zurück. Vielleicht können bald die ersten Gebiete wieder für den Tourismus geöffnet werden. Wir bedanken uns bei der Kreistierärztin und den vielen Freiwilligen, die unter großen Anstrengungen helfen, die Seuche einzudämmen.“  

Isabell Hiekel, agrar- und umweltpolitische Sprecherin der bündnisgrünen Landtagsfraktion sagt dazu: „Die Bewältigung der Afrikanischen Schweinepest ist eine große Herausforderung, die derzeit vor allem auf den Schultern der ostbrandenburgischen Kreise liegt. Es sind weiterhin große Anstrengungen erforderlich, um eine Ausbreitung in andere Landesteile zu verhindern und damit massive Probleme für die Schweinehalter – bis hin zu Betriebsaufgaben –  aber auch Beeinträchtigungen für den Tourismus zu vermeiden.“ 

Hier finden Sie die Präsentation des Referenten des MSGIV und die Präsentation der Kreistierärztin dazu, sowie  die Aufzeichnung der Veranstaltung:

Weitergehende Informationen finden Sie auf den Seiten zur Afrikanischen Schweinepest des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV), der Infoseite des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) dazu sowie auf den Seiten des Landkreises Oder-Spree zur ASP.