Kandidatinnen aus Oder Spree für die Landtagswahl


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Unter dem Motto „Hallo Zukunft – tschüss Stillstand“ sind Bündnis 90/ Die Grünen am 6. Juni in den Landtagswahlkampf gestartet. Auf der Landesdelegiertenkonferenz zur Aufstellung der Landesliste spielte der Landkreis Oder-Spree bereits eine wichtige Rolle: In Fürstenwalde wurde im Februar eine starke, vielfältige Liste mit 31 Personen aufgestellt, zehn davon unter 30 Jahre alt. Für Zukunft in den Wahlkreisen vor Ort stehen auch vielversprechende Kandidatinnen ein:

Anja Grabs (38) lebt in Gosen-Neu Zittau und ist, nach dem letzten Landtagswahljahr vor fünf Jahren, dieses Jahr erneut grüne Direktkandidatin im Wahlkreis 27 (Königs Wusterhausen, Storkow (Mark), Tauche, Amt Scharmützelsee und Amt Spreenhagen). Als Umweltexpertin ist sie spezialisiert auf den Natur-, Arten- und Umweltschutz. „Ich möchte mich für den Alleenschutz in Brandenburg stark machen. Die Alleenkonzeption des Landes muss dringend evaluiert werden, weil ihr Ziel, jährlich 5.000 Bäume zu pflanzen, seit nunmehr acht Jahren in Folge verfehlt wurde. Der Wildbienen- und allgemeine Artenschutz für Insekten kann relativ simpel und kostensparend vom Land durchgeführt werden, auch dafür möchte ich mich im Landtag einsetzen. Darüber hinaus müssen die Roten Listen des Landes schnellstmöglich aktualisiert werden. Erste Erfolge dafür konnten wir Grüne schon gewinnen, allerdings fehlt es weiterhin an einer Roten Liste für Säugetiere. In Zeiten des Windkraftausbaus mit seinen Auswirkungen auf Fledermäuse, sowie in der jahrelang laufenden Debatte um den Wolf können wir als Land überhaupt keine Aussagen über tatsächliche Populationen unserer Säugetierarten machen. Somit können auch keine echten Debatten geführt werden, denn wenn wir nicht wissen, wie sich die Arten bei uns entwickeln, sollten wir auch keine Ratespiele dazu betreiben.“

Carolin Hilschenz (24), Direktkandidatin im Wahlkreis 29, wohnt mit Mann und Kind im kleinen Dorf Ratzdorf. Die Diplom-Betriebswirtin kennt die Schwierigkeiten, die im berlinfernen Raum vorherrschen: „Hier bei uns auf dem Land sind die Menschen aufs Auto angewiesen, da der öffentliche Nahverkehr völlig unzureichend ausgebaut ist. Das ist ein Problem, welches Jung und Alt gleichermaßen trifft. Die einen können es noch nicht, die anderen wollen es eigentlich nicht mehr. Auch der sehr zögerliche und lückenhafte Breitbandausbau und fehlendes Mobilfunknetz beschäftigt uns im Jahr 2019 noch. Mit der katastrophalen ärztlichen Versorgung geht es dann weiter.“, sagt die Mutter einer 10 Monate alten Tochter. „Nicht nur Fachärzte fehlen hier, es fängt bereits bei Haus- und Kinderärzten an. Das alles sind Dinge, die wir angehen müssen, wenn auch die ländlichen Gebiete unseres Landes attraktiv sein und bleiben sollen.“, ist sie sich sicher.

Isabell Hiekel (56) hat ihre Kompetenzen vor allem im Umweltbereich und kandidiert im Wahlkreis 30. Als Mitarbeiterin des Landesamtes für Umwelt hat sie sich in den vergangenen Jahren insbesondere für einen guten ökologischen Zustand der Spree und ihrer Zuflüsse  sowie im Moorschutz eingesetzt..  „In den nächsten Jahren wird es vor allem darum gehen, nicht nur den Klimaschutz voranzubringen, sondern auch Anpassungsstrategien an den längst einsetzenden Klimawandel zu entwickeln und umzusetzen. Der Landkreis Oder-Spree kann dabei mit seinen landwirtschaftlich geprägten Gebieten beispielgebend sein.“ Gerade im ländlichen Raum sieht Isabell Hiekel neben der Erhaltung der Artenvielfalt auch Ansatzpunkte für innovative und nachhaltige Entwicklungen, um unseren Kindern eine lebenswerte Um-Welt  zu hinterlassen.

Erdmute Scheufele (35) ist mit ihrer Familie vor drei Jahren wieder in die alte Heimat zurück gezogen. Die Mutter von drei Kindern kandidiert im Wahlkreis 31. „Der Wahlkreis stellt sehr anschaulich die Mobilitätsgrenze zwischen den Landkreisen dar, die wir endlich durchbrechen müssen. Von Neuenhagen zu meinem Wohnort Erkner gibt es immer noch keine Verbindung des öffentlichen Nahverkehrs. Das muss sich ändern. Da braucht es ein Konzept vom Land.“ Außer dem Thema Mobilität beschäftigt die Psychologin das Thema Bildung für alle. „Für mich geht es da um Teilhabe, es ist ein gesamtgesellschaftlicher Prozess. Es geht um lebenslanges Lernen und darum, dass niemand übrig bleibt. Inklusion fängt an Kitas und Schulen an – aber sie betrifft uns alle und geht weit über den Bereich der Bildung hinaus.“

Dieses Jahr wirbt die Partei um Erst- und Zweitstimmen. „Die Europawahl hat es gezeigt: Wir waren in einigen Orten Brandenburgs stärkste Kraft, z.B. in Schöneiche“, berichtet Kreissprecher Stefan Brandes. „Es ist also durchaus möglich, dass unsere Kandidatin hier vor Ort das Direktmandat gewinnt.“